Mit der Bergensbahn von Oslo nach Bergen
Eine schöne Ergänzung zur Kreuzfahrt mit Hurtigruten ist die Bahnfahrt mit der Bergensbahn von Oslo nach Bergen. Diese Fahrt ist Bestandteil des Vorprogramms der meisten Extratour Gruppenreisen bei dem Sie am ersten Tag nach dem Flug diese Strecke noch bis Myrdal befahren. Genießen Sie dabei den Komfort der NSB, lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die Zugfahrt.
Am Eingang zum Gleis befindet sich, an der Stirnseite des Zubringers, ein Shop für Reiseproviant „RIMI“, wer noch Geld wechselt oder Proviant einkauft hat hier vor Abfahrt des Zuges Zeit. Die Züge sind gut ausgestattet, die Sitze lassen sich vielfach verstellen, am Fußende sind Steckdosen um Handy oder anderes aufzuladen und im Zug ist kostenloses W-Lan vorhanden (NSB-App vorher herunterladen). Der Zug hat einen Speisewagen in dem auch mit Kreditkarte bezahlt werden kann.
Der Zug fährt meist dreimal am Tag und einmal durch die Nacht in Oslo ab. Für unsere Gruppenreise wählen wir meist den Zug um 12:03h (Abfahrtszeit kann sich ändern) und fahren diese Strecke nur bis Myrdal, wo sie etwa um 17:00h ankommen wird. Dort wechseln wir auf die Flåmbahn und fahren je nach Programm ins Tal nach Flåm oder bleiben meist in 840 Meter Höhe im Vatnahalsn, Høyfjellshotell wo Sie den Nachmittag verbringen können.
Die Bergensbahn Sie ist 505km lang, und ihr höchster Punkt liegt auf 1237 m Seehöhe – daher gilt die Bergenbahn, die Oslo mit Bergen 4x täglich verbindet, als eine der faszinierendsten Eisenbahnstrecken Europas. „Schuld“ daran ist ihre fantastische Streckenführung, die nahezu alle Landschaftsformen berührt, die Norwegen zu bieten hat: Wälder und Seen im Osten, die Kulturlandschaft des Hallingdals, Hochgebirge und Ebenen in der Hardangervidda und die Fjorde im Westen. Knapp 7 Stunden dauert die gesamte Reise – im Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge eine nicht gerade Rekordverdächtige Fahrtzeit. Höhepunkt einer Reise mit der Bergenbahn ist die Passage des Hochgebirges. Oberhalb der Baumgrenze, die in Südnorwegen auf etwa 900m verläuft, überquert die Bahn zwischen Ustaoset und Myrdal auf 100km Länge eine kahle Hochebene (Hardangervidda), auf der sie die Launen der Natur ausgesetzt ist. Vor allem im Gebiet um das kleine Dorf Finse (nur mit der Bahn erreichbar) machen Sturm und Schnee mit bis zu 15m hohen Verwehungen den Eisenbahner während der dunklen Jahreszeit das Leben schwer.
Beginnen wir die Reise in der norwegischen Hauptstadt Oslo, sie hat allerdings nicht viel mit der Bergenbahn zu tun, gelangen die Züge in Richtung Bergen durch den Osloer Innenstadttunnel, über die Drammen- und Randsfjordbahn bis Hønefoss, dem eigentlichen Beginn der Strecke.
Hønefoss, etwa 120 km östlich von Oslo gelegen, liegt bereits auf 96 m Höhe. Hier vereinigen sich die Fahrtrouten der Personen- und Güterzügen. Letztere gelangen vom östlich von Oslo gelegenen Rangierbahnhof Alnabru über die Gjoevikbahn in den Bahnhof Hønefoss, dessen Empfangsgebäude sich in Keillage befindet.
Hinter Hønefoss taucht die Strecke bereits häufig in die schroffe norwegische Landschaft mit Felsen, Wildbächen und Wäldern ein. In dieser Gegend werden fast alle geeigneten Flächen zur Landwirtschaft genutzt. So säumen unweit der Ortschaften Veme und Sokna immer wieder grüne Wiesen und Felder die Bahnstrecke. Beide genannte Orte besitzen Ausweichbahnhöfe, allerdings hält hier seit den Achtzigerjahren kein Zug mehr. Danach geht es so richtig in die Wildnis, die Strecke klettert kontinuierlich das Hallingdalen hinauf. Das Hallingdalen bildet durch künstliche und natürliche Aufstauungen immer wieder herrliche See. Hinter Nesbyen (168 m) ist das Tal nicht mehr so eng eingeschnitten und deshalb auch nicht mehr so spektakulär. Teils an Gewässern entlang und bald in hoher Hanglage mit viel Wald gewinnt die Bahn stetig an Höhe. Hier wird eines der größten und beliebtesten Wintersportgebiete Norwegens durchfahren, die Züge halten darin in Gol (207 m), Aal (436 m) und Geilo (794 m). Ab Geilo wird die Landschaft wieder interessanter, denn nun ist die Gebirgswildnis erreicht. Man gelangt hier wie in eine andere Welt. Sperrige Birken, Felsen, Wildwasser und einzelne kleine Ferienhäuser prägen auf der Hochfläche des Hardangervidda das Bild.
Hinter dem Ferienort Ustaoset (990 m) folgen bis Haugastøl (988 m) mehrere See. Bis Haugastoel führen Bahn und die Hauptstraße Oslo-Bergen noch weitgehend parallel nebeneinander. Damit ist nun aber auf der Hochfläche Schluss. Die Straße führt südwärts, während die Bahn den Hardangerjökulen-Gletscher nördlich umrundet. Hier ist die Baumgrenze erreicht und die Bergenbahn wird hier teilweise zur Neubaustrecke. Zwischen 1996 und 1999 wurde die Bahnlinie vollkommen neu trassiert und verschwindet z.B. in den 2710 m langen Graskallentunnel. Hier können die Züge sogar 160 km/h fahren, so schnell wird in Norwegen sonst nur auf der Gardermøbahn Oslo-Flughafen gefahren. Entsprechend schnell ist Finse erreicht. Finse liegt auf 1222 m Seehöhe und ist nur über die Bahn erreichbar, besitzt neben Hotels auch ein kleines Bergenbahnmuseum. Acht Monate im Jahr dominiert der Schnee in Finse. Die Neubaustrecke hat in diesem Zusammenhang auch für die Fahrgäste Vorteile: Früher führten ca. 90% der Strecke durch Lawinenverbauungen, die kaum Aussicht ermöglichten, bei der heutigen Führung über Dämme sind die Schneeüberdachungen jedoch nicht mehr nötig.
Hinter Finse geht es in den längsten Tunnel hinein: der Finsetunnel ist 10589 m lang. In ihm liegt mit 1237 m der höchste Punkt der Bergenbahn. Danach geht es nur noch bergab. Myrdal (867 m) wird erreicht, auch hier gibt es keine Straße, nur ein paar Häuser. Der Bahnhof ist aber ein wichtiger Umsteigepunkt, hier beginnt nämlich die Flambahn nach Flåm hinunter zum Fjord. (Hier endet meist die Bergenbahnstrecke bei unseren Gruppenreisen, Sie verlassen in Myrdal den Zug).
Danach folgt der 5311 m lange Gravehalsentunnel und das Raundalen mit seinen saftigen Almwiesen wird erreicht. Der Wald nimmt nun wieder zu. Vor Voss öffnet sich das Tal Zusehens. Der Bahnhof Voss liegt nur noch auf 57 m über dem Meer. Zwischen Voss und Bergen verkehren auch Lokalzüge im 1-2 Stundentakt. Hinter Voss dominieren zwar immer noch hohe Berge die Kulisse, doch nun kommt wieder Wasser ins Spiel. Kleine Seen und wildromantische Bäche säumen das Tal. Ab Stanghelle erreicht die Bahn den Veafjorden. Die Letzen 11 km der Bergenbahn werden von zwei langen Tunneln geprägt, bis 1964 war dieser Abschnitt noch dreimal so lang und schlängelte sich durch die Berge in die zweitgrößte Stadt Norwegens. Nach etwa 7 Stunden Fahrtzeit enden die Züge in Bergen in einer kleinen Bahnhofshalle. Somit geht eine erlebnisreiche Fahrt mit der Bergenbahn zu Ende.
Eindrücke von der Strecke